Wine mit Pulseaudio unter Ubuntu 10.10

Servus,

wer sich einmal an foobar2000 gewöhnt hat, wird nie wieder einen anderen Musikplayer benutzen wollen. ;D Leider gibt es den Player nicht unter Linux. Es lässt sich iwie auch keine befriedigende Alternative finden (und ich habe eine Menge ausprobiert), mittels wine läuft foobar2000 aber prächtig. Das funktioniert inzwischen out-of-the-box, sprich ohne weitere Anpassungen. Allerdings macht es mehr Spaß, wenn sich foobar2000 direkt in PulseAudio integriert. Dafür sind unter Ubuntu ein paar Patches nötig.

Die Installation von WinePulse ist absolut schmerzlos und einfach erledigt. Zunächst müssen die entsprechenden Sourcen beschafft werden:

add-apt-repository ppa:ubuntu-wine/ppa
apt-get update
apt-get build-dep wine1.3
apt-get source wine1.3
apt-get install libpulse-dev

Im Anschluss daran in das Quellverzeichnis von wine wechseln, die Patches herunterladen und einspielen. (Man achte selbst auf die Versionsnummern.) Dann wird das Paket Debian-typisch wieder zusammengesetzt und installiert.

cd /usr/src/wine1.3-1.3.5
wget http://art.ified.ca/downloads/winepulse/winepulse-0.39.patch
wget http://art.ified.ca/downloads/winepulse/winepulse-0.39-configure.ac.patch
wget http://art.ified.ca/downloads/winepulse/winepulse-0.38-winecfg.patch
patch -p1 < winepulse-0.39.patch
patch -p1 < winepulse-0.39-configure.ac.patch
patch -p1 < winepulse-0.38-winecfg.patch
autoreconf
dpkg-buildpackage -j5 -us -uc
dpkg -i ../wine1.3_1.3.5-0ubuntu1~maverickppa1_amd64.deb

Natürlich sollten immer die aktuellsten Patches von http://art.ified.ca/?page_id=40 verwendet werden. Nach dem in winecfg das Audio Plugin auf Pulse geändert wurde, stehen sämtliche Soundkarten direkt unter Wine zur Verfügung. Es kann also in foobar2000 der Output über eine bestimmte Soundkarte festgelegt werden. Weiterhin entfällt der Umweg über Alsa.

Zu beachten ist, dass das Paket bei einem Update über die Paketverwaltung überschrieben werden kann. Also entweder das PPA wieder entfernen oder wine auf hold setzen und manuell aktualisieren.

Lg Philipp

PS: Auf einem wirklich gutem Wege als Alternative scheint Clementine zu sein. Es basiert auf Amarok, was ja selbst lange als das foobar unter Linux gehandelt wurde. ;)